Der Belastungskompass verwendet fünf nicht-invasive Eingabe-Parameter. Dabei können die vier verwendeten physiologischen Standard-Parameter sehr leicht jederzeit im Alltag ermittelt werden. Für die Bestimmung des fünften Parameters ist der standardisierte und zugleich anonymisierte FUNCAP-Online-Fragebogen zur Ermittlung des individuellen Schweregrades durchzuführen.
Anhand der Werte einer fiktiven Person können die Reaktionsweisen der beiden Referenzpaare, als alternative Unter- und Obergrenzen HFmax60% und 65% [60 - 65% des Maximalpuls] sowie HRR40% und 44% [Heart Rate Reserve], anschaulich dargestellt werden:
Die Grafik verdeutlicht eindrucksvoll, dass jüngere Menschen bei gleichen physischen Parameterausprägungen belastbarer sind als ältere Personen.
Beide Referenzpaare stammen aus den Sportwissenschaften und sollen Zonen für das Grundlagenausdauer-Training liefern, wobei hier der HRR-Bereich anspruchsvoller ist als die HFmax-Zone.
Bei PCS und ME/CFS können diese Werte jedoch schnell grenzwertig sein.
Hier ist gut zu erkennen, dass der Ruhepuls keinerlei Einfluss auf das HFmax-Referenzpaar hat, da der Bereich einen konstanten Verlauf bildet.
Das HRR-Referenzpaar hingegen zeigt mit zunehmendem Ruhepuls einen ansteigenden Belastungspuls.
Im Kontext von PCS und ME/CFS kann das Kurvenverhalten der HRR-Zone das Risiko einer Überbelastung mit anschließender PEM(*) deutlich erhöhen.
(*) PEM = Post Exertional Malaise
Die Grafik macht deutlich, dass der Gesamt-Score, als das Ergebnis des FUNCAP-Fragebogens, in den Referenzpaaren nicht berücksichtigt wird.
Wenn die Maßzahl für den Schweregrad nicht in die Berechnung einfließt, besitzen Informationen über den Belastungspuls zu wenig Aussagekraft.
Daher trägt der SBC-Belastungskompass den hier geschilderten Problemen Rechnung und liefert für den Belastungspuls ein Ergebnis, dass sowohl das Alter und den Body-Mass-Index (BMI) sowie den Ruhepuls als auch den FUNCAP - Gesamt-Score in die Berechnung einfließen lässt: